Eine Buyer Persona im B2C (Business to Customer), d. h. direkt für den Endkunden, zu erstellen, ist oft kein Problem. Eine Buyer Persona im B2B (Business to Business) Bereich stellt aber sogar einige Profis vor Fragen:
Allesamt sind berechtigte Fragen und werden auch oft gestellt. Eine genaue Anleitung, wie Sie es trotzdem schaffen können, ist aber selten. Diese Unklarheiten räumen wir hier aus.
Liest man sich ins Thema ein, liest man oft eine Mischung daraus, dass Sie im B2B-Bereich nicht einer Person direkt Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt verkaufen. Vielmehr verkaufen Sie es dem Unternehmen.
Liest man dann noch weiter, heißt es aber auch, dass schließlich Menschen von Ihnen kaufen und das Unternehmen doch im Hintergrund steht.
Da bleibt nur die Frage: Was ist jetzt wahr?
Da können wir klar antworten, dass beides richtig ist.
Ja, natürlich kauft ein Mensch Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung.
Ja, natürlich steht dahinter ein Unternehmen und nicht nur ein einzelner Mensch entscheidet über den Kauf.
Deswegen findet man häufig den Begriff des B2B Buying Centers in der Fachliteratur. Diese sind stellvertretend für die wichtigsten Entscheider und Beeinflusser eines Unternehmens – Ihres Kunden.
Für dieses Buying Center werden häufig sechs typische Rollen beschrieben:
Nein, keine Sorge! Sie müssen jetzt nicht für jede Person eines Buying Centers sechs Personas erstellen.
Wenn Sie gründlich die relevanten Daten recherchieren, werden Sie schnell feststellen, dass sich manche Bereiche der Personas decken.
Somit erstellen Sie nicht sechs Personas, sondern im Extremfall eine oder nur eine Handvoll an Personas pro B2B-Zielgruppe.
Adele Revella, die Leiterin des Buyer Persona Institutes, spricht vielmehr von drei Personas. Es ist aber von Ihrer Zielgruppe und Recherche abhängig.
Eine genaue Persona, die die unzähligen Verschiedenheiten Ihrer B2B-Zielgruppe zeigt, ist nämlich genau die falsche Richtung. Sie wollen die Gemeinsamkeiten der Rollen des relevanten Buying Centers finden.
Eine grobe Zielgruppen-Definition reicht aber auch nicht. Einzelunternehmer in Salzburg und Umgebung sind noch keine Persona. Diese wären zu vielfältig und zu wenig einheitlich.
Sie wollen trotzdem alle Personas durchdefinieren? Das ist genau so möglich. Hier gibt es keine falsche Herangehensweise. Die Entscheidung liegt bei Ihnen und hängt unter anderem von folgenden Fragen ab:
Wenn Sie sich nicht sicher sind, kann ein Workshop mit Experten helfen.
Genug der Theorie. Sehen wir uns ein Beispiel für Personas zu einem speziellen Buying Center an.
Ein Bildungsinstitut steigt erst spät in die Digitalisierung ein und möchte jetzt online präsent sein. Dazu braucht das Institut eine neue Website und regelmäßig Inhalte, um sichtbar zu bleiben. Folgende erste Personas könnte man daraus ableiten:
Sie können natürlich alle drei B2B Buyer Personas für Ihre Content Marketing Strategie verwenden. Sie können aber auch sich ähnelnde Eigenschaften zu einer Persona zusammenfügen und sich auf z. B. die resultierenden, essenziellen Ängste, Herausforderungen oder Interessen konzentrieren.
Daraus bildet sich eine Rumpf-Persona mit diesen Eigenschaften:
Sie sehen, dass sich aus drei relativ verschiedenen Personen eine ziemlich detaillierte Persona machen lässt.
Wenn Sie in einzelnen Buyer’s Journey Schritten auch eine einzelne Person ansprechen wollen, sind die Detail-Personas das Richtige. Für das allgemeine Anschreiben der potenziellen Kunden ist es hingegen die daraus abgeleitete Persona Gina Geo. So treffen finden Sie beim Ansprechen Ihrer Kunden immer den richtigen Ton.
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